Wie man die Finanzen mit der Familie im Ausland teilt

Tipps und Tricks zur Verwaltung der Familien- und Haushaltsfinanzen. Erfahren Sie, wie Sie Ihr Budget planen, Ausgaben im Auge behalten, die Finanzen mit der Familie im Ausland aufteilen und für die Zukunft planen.

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Cassidy Rush ist Autorin mit Hintergrund in den Bereichen Karriere, Wirtschaft und Bildung. Für Remitly berichtet sie über lokale und internationale Finanznachrichten.

Wenn du neu in Großbritannienbist, ist die Verwaltung deines Geldes eines der ersten Dinge, an die du denken musst, besonders wenn du die Rechnungen mit deinem Partner oder Familienmitgliedern teilst – was oft zu Unstimmigkeiten führen kann. Egal, ob ihr zusammen oder getrennt lebt, es gibt Möglichkeiten, die gemeinsamen Finanzen besser für euch zu nutzen.

Hier ist der Remitly-Leitfaden mit den wichtigsten Faktoren, die du bei der Verwaltung deiner Haushaltsausgaben beachten musst.

Geldangelegenheiten: eine Familienangelegenheit

Für Einwanderer in Großbritannien kann der Umgang mit Geld sehr komplex sein. Oft hast du finanzielle Verpflichtungen sowohl im Vereinigten Königreich als auch in deinem Heimatland. Je nach deiner Situation teilst du vielleicht die Rechnungen mit jemandem, mit dem du zusammenlebst – deinem Partner, Ehepartner, Verwandten oder Mitbewohner.

Streitigkeiten über Geld können jede Beziehung belasten. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass finanzielle Unstimmigkeiten zwischen Ehepaaren der stärkste Prädiktor für eine Scheidungsind . Einkommensunterschiede, unterschiedliche Lebenshaltungskosten in verschiedenen Ländern, wenn du Geld nach Hause schickst, und unterschiedliche kulturelle Auffassungen darüber, wer für was bezahlen soll, können die Dinge ebenfalls verkomplizieren.

Die Eröffnung eines eigenen britischen Bankkontos gehört zu den ersten Dingen, die du nach deiner Ankunft im Vereinigten Königreich erledigen musst: So kannst du dein Einkommen und deine Ausgaben verwalten und regelmäßige Zahlungen für den Haushalt einrichten. Wirf einen Blick auf unseren Leitfaden mit den vier besten Banken für Nicht-Einwohner in Großbritannien.

Haushaltsplanung: warum und wie

Einzel- oder Gemeinschaftskonto?

Wenn du mit deinem Partner oder Ehepartner zusammenlebst, möchtest du vielleicht ein gemeinsames Konto eröffnen. Das hat sowohl Vor- als auch Nachteile: Wichtig ist, dass ihr euch einig seid, wie ihr eure Finanzen verwaltet. Wenn ihr euch entscheidet, euer Einkommen zusammenzulegen und alles auf ein gemeinsames Konto einzuzahlen, habt ihr beide Zugriff auf dieses Konto – und ihr könnt beide sehen, was die andere Person ausgibt.

Manche Menschen ziehen es jedoch vor, ihre Finanzen getrennt zu halten. In diesem Fall müsst ihr euch einigen, wie ihr gemeinsame Rechnungen wie Miete, Hypothek, Gemeindesteuer und Stromrechnungen aufteilt. Es ist also wichtig, dass du mit deinem Partner darüber sprichst, wie ihr diese Ausgaben regelt.

Wenn die Einkommensunterschiede zwischen euch sehr groß sind, solltet ihr die Ausgaben so aufteilen, dass der Partner, der weniger verdient, einen kleineren Beitrag leistet. Getrennte Konten können euch auch im Falle einer Scheidung oder Trennung schützen.

Wie sieht deine Familiensituation aus?

Bedenke, dass es schwieriger sein kann, ein gemeinsames Konto zu eröffnen, wenn du und dein Ehe- oder Lebenspartner getrennt leben, vor allem wenn ihr in verschiedenen Ländern wohnt. Einige Banken mit internationaler Präsenz erlauben dies, aber die Verwaltung von mehr als einer Währung kann bedeuten, dass einer von euch beim Wechselkurs Geld verliert. In diesem Fall könnte es besser sein, getrennte Konten zu führen und den Geldtransferdienst vonRemitlyzu nutzen .

Schätzungen zufolge ist jede dritte Familie in Großbritannien eine Mischfamilie – also eine Familie, in derPartner mit einem Kind oder Kindern aus einer früheren Beziehung zusammenleben. Abgesehen von den Auswirkungen auf die Nachlassplanung kann das Leben in einer gemischten Familie auch die Finanzverwaltung erschweren. Du musst zum Beispiel Unterhaltszahlungen für Kinder oder sogar Kosten fürein Familienvisum einkalkulieren , wenn deine Kinder von außerhalb des Vereinigten Königreichs zu dir kommen.

Teilen mit Mitbewohnern

Wenn du als Studentin oder Student nach Großbritannien gekommen bist oder am Anfang deines Berufslebens stehst, wirst du wahrscheinlich in einer Gemeinschaftsunterkunft leben. Das kann zusätzliche Probleme bei der Aufteilung der Rechnungen mit sich bringen, vor allem, wenn ihr gerne zusammen ausgeht und Streit darüber vermeiden wollt, wer den Imbiss oder die Getränke im Pub bezahlt.

Auch hier ist eine klare Kommunikation wichtig. Sprich mit deinen Mitbewohnern über die Lebenshaltungskosten und kläre genau, was jeder wann zu zahlen hat. Ihr könntet eine WhatsApp-Gruppe einrichten oder ein regelmäßiges Treffen im Haus abhalten.

Wie du die Finanzen aufteilst: gleich oder gleichwertig

Die einfachste Methode ist, alle Kosten gleichmäßig unter der Gruppe aufzuteilen – oder genau in der Mitte, wenn ihr zu zweit seid. Das ist aber vielleicht nicht die fairste Methode, wenn eine Person deutlich mehr oder weniger verdient als die anderen oder wenn ihr für etwas bezahlt, das nur eine Person nutzt, wie z. B. ein Abonnement oder einen Streaming-Dienst.

Die Alternative zur gleichmäßigen Aufteilung der Kosten ist der „gerechte“ Ansatz, bei dem die Kosten entsprechend dem finanziellen Status der einzelnen Personen aufgeteilt werden.

Ein Beispiel: Du verdienst 30.000 Pfund im Jahr und dein Partner 45.000 Pfund im Jahr. Ihr habt eine Energierechnung von 265,00 £. Um diese Rechnung gerecht aufzuteilen, solltest du etwa 40 % und dein Partner etwa 60 % zahlen – du zahlst also £106,00 und dein Partner £159,00.

Haushaltsausgaben automatisieren

Du kannst deine Haushaltsausgaben natürlich in einer Tabelle oder sogar ganz altmodisch auf Papier aufzeichnen – aber zum Glück gibt es heutzutage viele Tools, die dir dabei helfen. Pave hat einen hilfreichen Rechner, mit dem du die Rechnungen mit deinem Partner nach Einkommen aufteilen kannst.

Wenn du die Rechnungen unter mehreren Mitbewohnern aufteilst, können die Berechnungen natürlich etwas komplizierter werden. Du kannst eine App wie Splitwisebenutzen , die dir hilft, Prozentsätze und Beträge zu berechnen.

Eine andere Möglichkeit ist Split the Bills, das auf Studierende zugeschnitten ist, aber in jedem gemeinsamen Haushalt verwendet werden kann, um gleiche Anteile an Energie-, Breitband-, Wasser- und TV-Rechnungen zu berechnen. Du kannst alle Rechnungen in einer Zahlung bündeln oder separate Lastschriften einrichten, damit jeder seinen Anteil bezahlt.

Ausgaben und Sparen: So behältst du den Überblick

Deine Ausgaben zu verstehen und zu verfolgen kann dir helfen, für die Zukunft zu planen. Das ist auch für Alleinstehende wichtig, denn das Erkennen von Ausgabenmustern kann helfen, finanzielle Vereinbarungen mit Partnern und Mitbewohnern einfacher und fairer zu gestalten.

Die 50-30-20-Regel

Die 50-30-20-Regel besagt, dass du 50 % deines Geldes für deine Bedürfnisse, 30 % für deine Wünsche und 20 % für deine Ersparnisse ausgibst.

    • Bedürfnisse sind Dinge, ohne die du nicht leben kannst, wie Miete oder Hypothek, Stromrechnungen und Lebensmitteleinkäufe.
  • Wünsche sind Dinge, für die du freiwillig Geld ausgibst, z. B. Urlaub, Hobbys und Essen gehen.
  • Ersparnisse sind Geld, das du in der Zukunft brauchst, z. B. für die Altersvorsorge, den Kauf eines Hauses oder den Unterhalt deiner Kinder.

Vielleicht stellst du fest, dass sich deine Vorstellungen von diesen Kategorien von denen deines Partners oder deiner Mitbewohner/innen unterscheiden. Ein offenes Gespräch über Geld kann helfen, diese Fragen zu klären und Unstimmigkeiten zu vermeiden. Wenn eine Person deutlich mehr für Wünsche ausgibt als die andere, solltest du darüber sprechen.

Komplexe Situationen und Notfälle

Es ist immer eine gute Idee, einen Notfallfonds für unerwartete Ausgaben wie Autoreparaturen oder den Ausfall von Haushaltsgeräten anzulegen. Regelmäßiges Sparen auf ein spezielles Konto ist eine gute Möglichkeit, dies zu tun.

Selbst wenn du nur ein wenig sparen kannst, hilft das schon. Wenn du über ein geringes Einkommen verfügst und bestimmte Leistungen erhältst, ist das Programm„Help to Save“der britischen Regierung eine praktische Alternative zu einem Sparkonto: Statt Zinsen zu zahlen, gibt es nach zwei und vier Jahren einen Bonus von 50 % deines höchsten Guthabens. Du kannst zwischen £1 und £50 pro Monat auf dieses Konto einzahlen.

In der Regel solltest du auf einem Tagesgeldkonto drei bis sechs Monate für deine wichtigsten Ausgaben zur Verfügung haben. Wenn du also 1.000 Pfund im Monat für lebensnotwendige Dinge ausgibst, solltest du 3.000 bis 6.000 Pfund für den Notfall sparen. Wenn du eine Familie versorgst, vor allem wenn sie außerhalb Großbritanniens lebt, solltest du den Betrag einkalkulieren, den du brauchen könntest, wenn sie in finanzielle Schwierigkeiten gerät.

Wenn ihr gemeinsame Schulden habt, solltet ihr diese zuerst abbezahlen, bevor ihr an Sparen denkt. Die Zinsen, die du für deine Schulden zahlst, können deutlich höher sein als die Zinsen, die du mit deinen Ersparnissen verdienst – wenn du also deine Schulden abbezahlst, sparst du auf lange Sicht mehr.

Finanzpläne überprüfen und anpassen

Das Leben bleibt nicht gleich, und das gilt auch für deine Finanzen. Die steigenden Lebenshaltungskosten sind nur ein Aspekt, der sich auf deine Ausgaben auswirken und deine Familienbeziehungen belasten kann. Wichtige Lebensereignisse wie die Entscheidung, Kinder zu bekommen oder ein Haus zu kaufen, eine Krankheit oder Arbeitslosigkeit bringen auch deine Ausgaben- und Spargewohnheiten ins Wanken.

Die meisten Finanzexperten sind sich einig, dass du deinen Finanzplan mindestens einmal im Jahr überprüfen solltest. Vielleicht möchtest du die Dienste eines Finanzberaters odereiner Finanzberaterinin Anspruch nehmen , aber du kannst dies auch unabhängig als Paar oder Familie tun. Das gibt euch auch die Möglichkeit, offen über eure Ziele und Pläne für die Zukunft zu sprechen.

FAQ

Wie kann ich die Reisekosten mit Freunden und Familie teilen?

Zunächst einmal solltest du gut planen: Besprich mit deinen Freunden oder deiner Familie das Budget, die Reiseroute und die Unterkunft, wenn möglich schon lange vor deiner Reise. Ihr könnt euch darauf einigen, dass eine Person für den Transport, eine andere für die Unterkunft und so weiter aufkommt, oder ihr teilt alle Kosten unter der Gruppe auf. Apps wie Settle Up, mit denen du Ausgaben verfolgen und Rechnungen in verschiedenen Währungen begleichen kannst, sind dafür ideal.

Wie kann ich mich finanziell absichern, wenn meine Beziehung oder Ehe in die Brüche geht?

Ein Notfallfonds ist immer eine gute Idee: Erwäge, ein spezielles Konto in deinem Heimatland zu eröffnen, für den Fall, dass du aufgrund einer Scheidung oder Trennung zurück nach Hause ziehen musst.

Wie kann ich meiner Familie sicher Geld nach Hause schicken?

Viele Menschen haben Angst davor, Geld über die Grenze zu schicken, besonders wenn es dringend benötigt wird. Eine Möglichkeit, dies einfacher und sicherer zu machen, ist die Nutzung eines Geldtransferdienstes wie Remitly. Das geht schneller und du sparst dir die Bankgebühren.

Muss ich für das Geld, das ich meinen Familienmitgliedern gebe, Steuern zahlen?

In Großbritannien kannst du bis zu 3.000 Pfund pro Jahr verschenken, ohne diesen Betrag zu versteuern. Du kannst den gesamten Betrag einer Person schenken oder ihn auf verschiedene Empfänger/innen aufteilen. Du kannst diesen Freibetrag ein Jahr lang übertragen. Wenn du ihn also in diesem Steuerjahr nicht genutzt hast, kannst du im nächsten Jahr 6.000 Pfund verschenken. Wenn du mehr als deinen jährlichen Freibetrag verschenkst, musst du möglicherweise Erbschaftssteuer auf das Geschenk zahlen, wenn du innerhalb von sieben Jahren stirbst.

Ehepartner sind von der Erbschaftssteuer befreit, du kannst also deinem Ehepartner oder Lebenspartner so viel schenken, wie du willst, wenn er oder sie einen ständigen Wohnsitz im Vereinigten Königreich hat. Wenn du Geld an Verwandte im Ausland schickenwillst , gibt es keine Obergrenze für die Höhe des Betrags, aber sei dir bewusst, dass die Financial Conduct Authority (FCA) und Her Majesty’s Revenue and Customs (HMRC) große Überweisungen überwachen können, um Geldwäsche zu vermeiden. Da es in den verschiedenen Ländern unterschiedliche Regeln dafür gibt, wie viel Geld du als Geschenk steuerfrei erhalten kannst, muss der Empfänger möglicherweise Steuern zahlen.